BAUEN MIT STROH
In einem gemeinsamen Workshop bekamen Studierende des Fachbereichs Architektur der Hochschule Darmstadt mit Berufsschüler*innen der Peter-Behrens Schule in Darmstadt eine praktische Einführung in das Bauen mit Stroh als Dämmstoff. Unterstützung und Anleitung gab es vom Norddeutschen Zentrum für Nachhaltiges Bauen.
Hierbei wird bei der Landwirtschaft übrig gebliebenes Stroh zu festen Ballen gepresst, welche in Holzkonstruktionen eingesetzt und anschließend mit Lehm oder Kalk verputzt werden können. Das Stroh wirkt so gleichzeitig als Wand, Putzträger und Dämmstoff.
Mit theoretischen und praktischen Anteilen wurde den Teilnehmenden die Bauweise an einer mobilen Lehrbaustelle näher gebracht. In Kleingruppen konnten so mehrere Themen wie Details zum Strohbau, das Sanieren mit Stroh aber auch eine Einführung in die Lehmkunde behandelt werden.
Insbesondere zeigen sich Vorteile durch den reduzierten CO2-Fußabdruck des Materials, der sich nicht nur durch kürzere Transportwege als bei vielen anderen Baustoffen ergibt. Durch die Weiterverwendung des Materials muss kein neuer Dämmstoff extra hergestellt werden und durch die guten Dämmeigenschaften von Stroh lässt sich häufig zusätzliches Heizen vermeiden. In Kombination mit Lehmputz können Brandschutzziele erreicht und das Raumklima nachhaltig positiv beeinflusst werden.
Obwohl das Bauen mit Stroh eine alte Technik ist fehlen mittlerweile viele Fachkräfte, die genügend Erfahrung mit der Bauweise haben. Dennoch zeigen sich gerade in Zeiten des Klimawandels viele positive Aspekte und umso wichtiger wird es solche nachhaltigen Baumaßnahmen zu fördern.